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Naturwissenschaft, Kunst- und Kulturgeschichte

Personen aus Cohns Bekannten- und Freundeskreis

Ein deutsches Sprichwort befindet: „Sage mir, mit wem Du umgehst, und ich sage Dir, wer du bist“. Die dürftige Quellenlage zum Leben William Cohns legt es nahe, auch noch nach anderen Informationen zu greifen. Ganz natürlich bieten sich dafür die Personen an, die nachweislich zum engeren Umgang Cohns gehörten. Wir habe sie als Kollegen, Laudatoren und Freunde kennen gelernt. Es handelt sich um bedeutende Persönlichkeiten. Der Umgang mit ihnen beschreibt auch die Dimension des Cohnschen Lebens.

Adam, Leonhard
1891-1960. Jurist, Ethnologe und Sinologe. Vorsitzender Richter am Landgericht Charlottenburg. 1938 (?) Emigration. Vorlesungstätigkeit in London. 1940 auf der Dunera nach Australien gebracht. 1942-57 Lecturer für Ethnologie an der Universität Melbourne. Hinterließ dort eine bedeutende ethnologische Sammlung.

Archer, William George
1907-1979. Indologe und Schriftsteller. Zivilbeamter in Indien. 1948-59 Kurator der indischen Abteilung des V&A.

Auboyer, Jeannine
1912-1996. Kunsthistorikerin für Indien und Kambodscha. Seit 1948 Mitglied der École Française d’Extrème Orient. 1965-82 Direktorin des Musée Guimet in Paris.

Bluett, Edgar Ernest
-1964. Kunsthändler in London. Gründungsmitglied der Oriental Ceramic Society.

Bode, Wilhelm von
1845-1929. Kunsthistoriker. 1905 Generaldirektor der Berliner Museen. Er gründete die Berliner Museen für Islamische Kunst (1904) und für Ostasiatische Kunst (1906).

Bulling, Anneliese (ab 1956 Bulling-Gutkind)
1900-2004. Sinologin, Kunsthistorikerin. 1956 Research Associate an der Columbia University NY.

Cassirer, Bruno
1872-1941. Bedeutender Verleger, Galerist und Pferdezüchter in Berlin. Mitbegründer der einflussreichen Kunstzeitschrift Kunst und Künstler 1901. Verleger zahlreicher wichtiger Bücher über Kunst, Kunstgeschichte und Künstler. William Cohn betreute viele Publikationen des Verlages. 1938 emigrierte die Familie Cassirer nach London und gründete 1940 in Oxford einen neuen Verlag.

David, Sir Percival
1892–1964. Bedeutender Sammler chinesischer Kunst. Baronet seit 1926. Großzügiger Stifter (Restaurierungsdepartment am Courtauld Institute, 1930 Stiftungsprofessur für chinesische Kunst und Archäologie am SOAS, 1950 Übergabe seiner Sammlung chinesischen Porzellans an die Universität London, Keramikabteilung am Palastmuseum in Peking.

Ecke, Gustav
1896-1971. Kunsthistoriker. Autor von Handbüchern und Standardwerken für chinesische Malerei und Möbel der Ming-Zeit. Seit 1932 Professor an der Katholischen Universität Peking (Furen University). Ab 1949 an der University of Honolulu.

Falckenberg, Richard von
1851-1920. o. Prof. für Philosophie an der Universität Erlangen. Promovierte 1904 William Cohn.

Glaser, Curt
1879-1943. Arzt und Kunsthistoriker. Studierte zur gleichen Zeit wie Cohn bei Heinrich Wölfflin in Berlin. 1912 Direktor der Kunstbibliothek Berlin. Studienreise nach Japan. Emigrierte 1933 über die Schweiz und Italien in die USA.

Gray, Basil
1904-1989
Kunsthistoriker. Islamist. 1946-69 Direktor des Department of Oriental Antiquities des British Museum.

Grünwedel, Albert
1856–1935. Indologe. 1904-21 Direktor des indischen Abteilung des Völkerkundemuseums Berlin.

Hansford, Howard H.
1899 -1973. 1955-1966 Direktor des Percival David Foundation an der SOAS. Schüler von Percival Yetts. Jade-Spezialist

Heydt, Eduard von der
1882–1964. Holländischer Bankier mit deutschem Pass. Bedeutender Sammler ostasiatischer und indischer Kunst. Stiftete seine Sammlungen in verschiedene europäische Museen.

Hill, George (sein Geburtsname war Günther Hell)
1905 –1995. Geboren am 15. Juli 1905 in Berlin. Studierte in Berlin und Heidelberg klassische Philologie und Archäologie, promovierte 1933 in Berlin und emigrierte 1938 nach England. Seine Mutter und Schwester überlebten die KZ-Haft nicht. Er war in erster Ehe mit Agnes, der jüngeren Tochter von Bruno Cassirer, verheiratet. 1940-1945 diente er in der Britischen Armee. Nach dem Krieg über nahm er als Managing Director die Leitung der Bruno Cassirer Publishers Ltd. in Oxford.
Für die kinderlosen Cohns war er wie ein Adoptiv-Sohn. Er kümmerte sich um William und Isa und war deren Testamentsvollstrecker. Von ihm stammt die Idee zur William Cohn Memorial Lecture. George Hill starb am 30.04.1995

Ingram, Sir Bruce
1877-1963. Industrieller. Herausgeber der Illustrated London News. Bedeutender Sammler ostasiatischer Kunst.

Kauffmann, Michael
1931- . Kunsthistoriker. 1985–95 Direktor des Courtauld Institute of Art London. Sein Vater, Arthur Kauffmann (1887-1983), Auktionator und Kunsthändler zunächst in Frankfurt/Main und nach seiner Emigration weiter in London, war lebenslanger Freund von William Cohn.

Kümmel, Otto
1874-1952 Ostasienwissenschaftler, Kunsthistoriker. 1909 erster Direktor des ostasiatischen Museums Berlin, 1933-45 Generaldirektor der Berliner Museen. 1912 Mitbegründer und bis 1945 Herausgeber der „Ostasiatischen Zeitschrift“.

Lohuizen-de Leeuw, Johanna Engelberta van
1919-1983 Bedeutende Kunsthistorikerin. Bis 1951 Dozentin für asiatische Archäologie an der Universität Groningen. Später Professor der Universität Amsterdam.

Pope, John Alexander
1906-1982 Kunsthistoriker. Chinesische und Japanische Kunst. Direktor der Freer-Gallery in Washington.

Reidemeister, Leopold
1900-1987 1924 Volontär, später Kustos am Museum für Ostasiatische Kunst in Berlin. 1945 Direktor des Wallraff-Richartz-Museums in Köln. 1957-1965 Generaldirektor der Berliner Museen

Ritchie, Walter
1919-1997. Bedeutender Bildhauer

Sarre, Friedrich
1865-1945. Begründete mit einer Reise nach Kleinasien 1895 die islamische Kunstgeschichte und Archäologie in Deutschland. 1904 Direktor der Museums für islamische Kunst in Berlin. Bedeutender Sammler islamischer Kunst. Als einzigem der alten Berliner Kollegen widmete ihm Cohn nach 1945 einen Nachruf. (Burlington Mag. 1946, p 46)

Siren, Osvald
1879-1966. Professor der Kunstgeschichte in Stockholm.

Slomann, Vilhelm
1877(?)-1953. Direktor des Industriemuseums Kopenhagen

Spalding, Henry Norman
1877-1953. Unterstützte Studien in Kunst und Geistesgeschichte des Orients. Stiftete 1936 die Professur für Eastern Religion and Ethics in Oxford. Finanzierte zeitweise die Stelle Cohns im Ashmolean Museum.

Sparks, Peter
Kunsthändler in London

Swann, Peter C.
1921-1997 . Schüler’ Cohns in Oxford. Studierte zunächst in Oxford und Leiden die japanische und chinesische Sprache. 1960 Keeper of the Department of Oriental Art im Ashmolean Museum Oxford. Später in USA und Kanada Museumsdirektor und Universitätsprofessor.

Tikotin, Felix
1893-1986. Von 1927-33 Händler japanischer Kunst in Berlin. Stiftete seine Sammlung für ein Ostasienmuseum in Haifa.

Visser, Herman Floris Eduard

1890-1965. 1912 Dipl Ing der TH München. Entwickelte sich zum Fachman für asiatische Kunst.1918 war er Mitbegründer der „Vereeniging van Vrienden der Aziatische Kunst, The Hague“, deren langjähriger Sekretär er wurde. 1932 Kurator des Museum voor Aziatische Kunst im Stedeleijk Museum in Amsterdam (heute Teil des Rijksmuseum). Er baute eine großartige ostasiatische Sammlung auf und hielt u.a. zu den Berliner Kollegen Kümmel und Cohn lebhaften Kontakt und Austausch. 1941-1945 war er mit seiner Familie interniert, zuletzt im KZ Theresienstadt.

Wilczynski, Katerina
1894-1978. Bedeutende Malerin und Illustratorin.


Wölfflin, Heinrich
1864–1945. Einflussreicher Kunsthistoriker. 1893–1934 an den Universitäten Basel, Berlin, München und Zürich. Lehrer Cohns.

Worch, Edgar
Kunsthändler für ostasiatische Kunst in Berlin. Hatte bei seinem Onkel in Paris gelernt und war Anfang des 20. Jahrhunderts mehrfach in China gewesen. Begann nach dem 1. Weltkrieg einen eigenen Handel in Berlin. War verheiratet mit Hedi, einer Schwester der Frau von Jörg Trübner, der in seinem Auftrag nach China reiste und dort sammelte und für Worch einkaufte.

Yetts, Walter Percival
1878-1957. Arzt und Kunsthistoriker. 1930-32 Professor für Chinesische Kunst und Archäologie an der SOAS (Universität London). 1932-47 Direktor des Courtauld Institute London. Stiftete seine Bibliothek und Kunstobjekte dem Ostasienmuseum in Durham. zurück